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Brauche ich eine Therapie? Beratung, Coaching oder Therapie. Was sind die Unterschiede?

Aktualisiert: 4. Jan.

"Sag mal, brauche ich eine Therapie?". Vielleicht hast du schon mal gedacht, dass eine Psychotherapie dir gut tun könnte. Aktuell ist es gar nicht so leicht, an einen Therapieplatz zu kommen, da es nur begrenzt Plätze gibt. Der Gesprächsbedarf ist allerdings so groß wie noch nie. Im Folgenden möchte ich kurz darauf eingehen, was Therapie, Beratung und Coaching eigentlich unterscheidet und wann es sinnvoll sein kann, sich um eine der drei Gesprächsformen zu kümmern.


Für eine Psychotherapie ist eine ICD-Diagnose (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) vorausgesetzt, wie z.B. eine Depression, damit die Therapie von den Kostenträgern (wie den Krankenkassen) übernommen wird. In der Psychotherapie gibt es verschiedene Ausrichtungen. Die Tiefenpsychologie und die Psychoanalyse beschäftigen sich z.B. mehr mit verdrängten Konflikten aus der Vergangenheit während die Verhaltenstherapie (VT) sich mehr mit Lernerfahrungen und deren Auswirkungen auf unser Denken, Fühlen und Verhalten befasst. In der Systemischen Therapie wird beispielsweise das „Problem“ einer Person (wie es eine psychische Erkrankung sein könnte) als Symptom für eine Störung im System (z.B. der Familie) betrachtet. Ziel einer Therapie ist grob gesagt, die Symptome der gestellten Diagnose zu verringern, damit es dem/der Betroffenen besser geht.


Klassische Beratungsgespräche können dem Zweck dienen, einer ratsuchenden Person mit Blick auf ein bestimmtes Thema, Wissen zu vermitteln und Informationen weiterzugeben. Z.B. könntest du dich in einer Suchtberatungsstelle bezüglich verschiedener Suchtmittel und deren Wirkung informieren. Die beratende Person hat das Fachwissen und schlägt eventuelle Maßnahmen vor (wie beispielsweise eine Therapie).

Im Coaching kann es so aussehen, dass der/die Coach der Klientin/dem Klienten hilfreich dabei ist, neue Sichtweisen und Perspektiven mit Blick auf ein bestimmtes Anliegen zu gewinnen. Dabei werden bestimmte Fragetechniken genutzt, die einen neuen Blickwinkel ermöglichen sollen. Es wird davon ausgegangen, dass die Klientin/der Klient alles, was wichtig ist, bereits in sich trägt, aktuell nur nicht in der Lage ist, darauf zuzugreifen. Der/die Klient/in ist somit Expert/in und nicht der/die Coach.


Soviel erstmal dazu. Und jetzt?


Die Übergänge zwischen Beratung, Therapie und Coaching können fließend sei.

Ich arbeite jetzt seit fünf Jahren in der ambulanten Suchttherapie und ein halbes Jahr als freiberuflicher Coach und mache immer wieder ein und die selbe Erfahrung: reden hilft (wie man so schön sagt). Natürlich ist es nicht immer so einfach, wie sich das jetzt anhört. Es kann aber so einfach sein.

Wenn du merkst, dass es dir nicht gut geht und es Themen gibt, die dich immer wieder beschäftigen und belasten, dann könnte ein Blick von außen hilfreich sein. Ob dies im Rahmen einer Therapie, einer Beratung oder eines Coachings stattfindet, ist meiner Meinung nach erstmal zweitrangig. Wenn es gerade nicht möglich ist, einen Therapieplatz zu bekommen, dann könnte auch ein Gespräch in einer Beratungsstelle oder ein Coaching hilfreich sein und vielleicht geht es dann in eine Therapie über. Vielleicht verstehst du dich auch mit deinem Coach oder der beratenden Person so gut, dass diese Gespräche ebenso hilfreich sind, wie es Gespräche mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin sein könnten. Solltest du dir unsicher sein, wo du mit deinem Anliegen richtig bist, könnte es eine Möglichkeit sein, einmal Kontakt (z.B. zu einer Beratungsstelle) aufzunehmen und dann zu entscheiden. Oft werden kostenlose Erstgespräche angeboten.

Das ist z.B. auch bei mir der Fall. Falls es Probleme gibt, die dich belasten oder Themen, die dich immer wieder beschäftigen, aber die Veränderung fällt dir schwer, dann nimm gerne Kontakt zu mir auf. Ich unterstütze dich dabei, einmal genauer hinzuschauen, was hilfreich für dich sein könnte. Melde dich auch gerne, wenn du auf der Suche nach einem Therapieplatz bist, aber gerade nicht fündig wirst. Wir können im Gespräch bleiben, bis du einen passenden Platz gefunden hast und die Wartezeit mit entlastenden Gesprächen überbrücken.

Ob Beratung, Therapie oder Coaching - manchmal kann das eine ebenso wirksam sein wie das andere. Eines haben nämlich alle drei Formen gemeinsam: es wird gesprochen. Und das bringt meist schon eine große Veränderung (und oft Besserung) mit sich.


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